- AI in sourcing: hype or reality?
- Unconventional approaches: From LinkedIn out into the niche communities
- Personalization through video: More than just text templates
Thomas Kohler:
Heutiger Gast, Mark Lundgren, Head of Talent Acquisition von CarOnSale und Sourcing Expert.
Und Mark, wie denkst du über AI und Sourcing nach? Hier gibt es jetzt, glaube ich, viel Hype. Nicht so viele breakthrough technologies, wo man denkt oder wo man sagen kann, ja das ist es, oder?
Mark Lundgren:
Nicht so richtig. Also ich bin auch ein bisschen, AI für mich ist noch ein Zukunftsding, also so richtig sind wir nicht da. Was wir jetzt haben ist ein bisschen Skip Logic und ist nicht viel mehr als was wir so hatten. Also ich habe auch richtig Advanced-Tools die letzten 20 Jahre gesehen, habe immer noch auch Tools, die richtig advanced sind, aber das ist kein AI. Ja, man kann das natürlich, es ist viel Informationen zusammen zu sehen. Ich habe nicht richtig Tools, wo ich sage, ja, das macht richtig für mich Sinn. Ich habe viele Tools, wo man sagt, ja, da kann man AI gebrauchen, aber ich verliere ein bisschen die Kontrolle und ich will da immer auch lieber selber rum basteln und sehen was kann ich bekommen und ja so viele gute Produkte habe ich auch noch nicht gesehen. Also ist natürlich gerade wenn man in einem neuen neuen Umfeld bist oder eine neue Technologie, wo man nicht richtig weiß, was suche ich da? Da kann es viel helfen und halt zu erklären.
Bei Outreach kann es auch gut sein, aber gerade mit Outreach finde ich auch, dass das hier, Outreach-Messages mit AI… Ist gefährlich. Ja, aber ich sehe das auch. Für Sourcing für mich ist halt, ja hier, Identifizierung ist ein Ding, das sprechen die meisten rüber und dann halt, ja, Vorauswahl ist was anderes, aber gerade die Outreach, da ist es halt, das ist die größte Baustelle für mich. Und ich habe dann eher, statt das hyperpersonalisiert zu machen, halt mit Chat, DPT oder was auch immer, mache ich dann lieber Dinge wie Video. Wir haben die letzten fünf, sechs Jahre viel mehr mit Video gemacht. Statt hier, ja, du schreibst halt den selben Template, ob das dann ein E-Mail ist oder ein E-Mail oder was auch immer, versuch mal dasselbe als Video zu schicken. Das dauert nicht lange, auch wenn du das personalisiert machst.
Du machst ein 30-Sekunden-Video und schickst den Kandidaten das statt irgendein Form-E-Mail. Du kannst genau dasselbe sagen, was du in einem Template hast, aber das ist so mehr, also die Persönlichkeit ist da ein bisschen mehr. Und das Gute für mich ist, dann sehen sie halt, wer ich bin. Weil ich sage ja, ich mache meinen Call to Action, die setzen einen Call mit mir auf. Ich weiß ja, wer die sind, weil ich habe recherchiert. Die wissen aber nicht, wer ich bin. Und wenn das einfach eine Unterschrift ist, dann sagt nicht viel aus. Wenn die da 30 Sekunden haben, ein bisschen zu hören, ich bin da passioniert, ich will mit denen reden, ich habe ein bisschen Recherche gemacht, das sagt so viel mehr aus.
Und da hatten wir gerade bei den Leuten, die normalerweise gar nichts antworten, hatten wir viel, viel besseres Feedback, als hier hyperpersonalisiert mit AI zu machen. Es gibt eine Menge Tools, die auch alles mit AI machen wollen. Und für mich ist viel davon einfach Marketing-Speak und nicht so richtig Resultate daraus gesehen.
Thomas Kohler:
Mark und ich haben über unkonventionelle Wege im Sourcing gesprochen, dass man nicht nur LinkedIn nutzt, sondern auch andere Kanäle, dass man nicht nur auf die Suche von Kandidaten schaut in der Perspektive im Sourcing, sondern auch die Metaebene berücksichtigt und da Tools, Technologien, Frameworks nutzt, Communities nutzt, Informationen zu bekommen, die man vielleicht im ersten Blick nicht bekommt. Wenn man aber genauer hinschaut, hat man einen riesen Vorteil gegenüber dem Rest. Wie Mark über Sourcing nachdenkt, Geschichten zu unkonventionellen Hires und was er von Sourcing und AI hält.
Auf diese Episode habe ich mich schon lange gefreut. Mit Mark Lundgren, dem Head of Talent Acquisition von CarOnSale, schon über 20 Jahre im Recruiting, Sourcing, Experte und heute reden wir ein bisschen über Sourcing, oder? Mark, freut mich. Vielleicht starten wir mit einer kurzen Intro zu dir. Kannst du dich ein bisschen vorstellen?
Mark Lundgren:
Gerne. Ich bin Mark Lundgren, ursprünglich Däne oder wie ich manchmal sage Norddeutsch. Ich bin die letzten 20 Jahre in Europa verschiedene Länder, verschiedene Firmen gearbeitet. Das erste Mal bin ich aus Dänemark gezogen, vor 21 Jahren. Ich bin damals erst mal nach Deutschland gezogen und habe jetzt alles im Recruiting gemacht. Ich habe im Vertrieb für eine Recruiting Firma angefangen, über Agency, In-House, RPO, war zehn Jahre Freiberufler und jetzt seit ein bisschen mehr als einem Jahr Head of Talent Acquisition bei CarOnSale in Berlin.
Thomas Kohler:
Sehr cool. Und, Mark, ich kann mich noch erinnern, ich habe dich kennengelernt auf der SourceCon in Amsterdam. Das war, glaube ich, damals meine erste SourceCon. Das war, glaube ich, 2016, 2015, so etwas, glaube ich.
Mark Lundgren:
Ja, ein bisschen mehr, glaube ich, ja. Genau,
Thomas Kohler:
In dem Zeitraum herum. Und dann habe ich mich erinnern können, hattest du so einen Vortrag gehalten, wie man sourced außerhalb von LinkedIn und das war für mich damals unbekannt. Das war irgendwie, da wusste ich gar nicht, dass sowas überhaupt existiert oder dass man das auch machen kann. Und ich habe jetzt immer noch eine Chrome-Extension, der kleine Pokerball, Instant Data Scraper zum Beispiel.
Mark Lundgren:
Genau, habe ich ja.
Thomas Kohler:
Ich glaube, das habe ich von dir. Und ich nutze den immer noch sehr, sehr, sehr gerne. Aber vielleicht kannst du uns ja ein bisschen erzählen, wie du über Sourcing nachdenkst.
Mark Lundgren:
Gerne. Also ich kam auch zu Sourcing. Ich bin von Berlin vor 10, 11 Jahren wieder weggezogen. Ich war bei Amazon ein paar Jahre und damals war ich ganz grün bei Sourcing. Also ich war Recruiter auch länger, aber das war halt ein bisschen immer so post and pray und war bei Firmen, wo sich Leute halt, ja, sich Leute halt bewerben. Aber gerade bei Amazon war mein Problem halt, ja die Leute bewerben sich halt, aber nicht für die Stelle, wo ich Leute brauche. Und dann habe ich halt mir selber gesagt, gut, ich will da mehr wissen. Was heißt Sourcing? Ich hatte Glück dann bei einer Firma zu landen, wo da war ich der jüngste und das waren halt amerikaner die richtig viel erfahrung hatten auch mit sozien und die darüber denken und das ist dann halt also der grundgedanke ist ja man muss halt die leute suchen wo sie sind Und das heißt ja meistens für LinkedIn, gut auf LinkedIn sind Marketing Leute, Recruiter, Vertriebler, meistens die halt auf Englisch arbeiten, das war es damals schon. Und da kann man spezifische Leute suchen, aber gibt es halt eine Menge, dass man da nicht suchen kann. Und muss man halt sehen, wo finde ich die.
Mark Lundgren:
Gut, in Deutschland haben wir Ting. Das war mal, ich bin auch jetzt 20 Jahre bei Ting oder OpenBC seit 2004. Und das war mal, das Go-To hat sich jetzt auch ein bisschen geändert. Die Leute, die halt länger dabei sind als ich, sind wahrscheinlich da auch, aber die meisten Communitys sind halt nicht auf LinkedIn oder Sing. Da muss man halt rein und finden, wie finde ich die Leute. Und der Grundgedanke bei Sourcing ist halt sehr viel, wo finde ich die Leute und wie kriege ich die Informationen, damit es irgendwie für uns passt, damit wir auch konsultieren können. Das heißt nicht unbedingt, dass ich eine Telefonnummer oder E-Mail habe, aber wenigstens, wo finde ich Informationen, die mich vielleicht weiterbringen können, ein bisschen mehr von denen zu wissen, auch wenn die auf LinkedIn sind, aber vielleicht mit einem Basisprofil, das nicht so viel aussagt. Wie kann ich mehr von denen herausfinden, damit mein Approach dann auch besser wird, damit ich vielleicht nicht 100 Leute, die Open for Work auf LinkedIn anschreiben, aber dann eher 20.
Mark Lundgren:
Aber ich habe da mehr Informationen und ich weiß, ich kann das anpassen und direkt ansprachen. Und ja, die ganzen Tools gibt es da, also gibt es eine Menge Tools. Aber die meisten Tools sind dann für mich immer so, ich weiß, wie ich das manuell machen kann. Die Tools helfen mir, das schneller zu machen oder besser zu machen. Und gerade solche Dinge wie Instant Data Scraper oder verschiedene Dinge ist halt dann, ja, Rezepte zu schreiben, wo man sagt, hier, ich hätte von die Seite gerne die Informationen in einem Spreadsheet, damit ich das nicht ständig dahin gehen muss und wieder suche. Und auch, damit ich die Nachauswahl ein bisschen mit Filter und so anmache. Das ist für mich der Grundgedanke, aber sehr viel dann halt, wie finde ich die Information, wie brauche ich die Information, dann den besser ansprachen zu machen und dann am Ende, wie spreche ich die Leute besser an.
Thomas Kohler:
In case you like my show, please subscribe, I would really appreciate it.
Und das ist sehr interessant, weil die meisten starten nicht mit diesem Schritt, ja, dass man erst mal sich vielleicht einen Überblick verschafft, zu verstehen, Ich würde es wirklich genießen. Zu den passenden Leuten zu kommen, die ich suche, weil ich glaube, wenn man das macht, dann hat man auch, wenn man eine Nachricht schreibt und man kann ja dann immer noch eine Nachricht auf LinkedIn schreiben oder eine Inga schreiben, aber die Informationen, die man vielleicht hat durch das Anreichern von Daten, Die sind so teilweise granular, damit man halt hochpersonalisiert auch Outreach machen kann, oder?
Mark Lundgren:
Genau. Ja, also gerade gut, ich hatte viel mit Vertriebler, ich hatte viel mit Entwickler, Gerade Entwickler halt viel so hier einfach schreiben, ja, ich habe dein Profil bei GitHub gesehen. Sagt nicht viel aus, aber wenn man da sagen kann, hier, wir suchen für den und die Programmierungssprache jemanden. Ich habe gesehen, da sind die meisten von deinen Repositories und du hast da auch ein cooles Programm gemacht. Ich bin halt nicht quasi groß technisch, aber ich konnte sehen, andere machen das. Also das ein bisschen teilen. Ich habe da mehr reingemacht, ein bisschen Recherche gemacht. Das muss nicht unbedingt auf der anderen Seite sein. Das kann auch einfach sein, hier bei LinkedIn ein bisschen da reingucken, was steht da eigentlich? Wir haben ja alle auch Post und so und nicht einfach hier mein Post liken, aber einfach sagen, hier bei dir, ich sehe, du hast einen Podcast.
Ich habe mir ein paar Episoden angehört, das hört sich richtig cool an. Ich fand es gut mit dieser Episode, wo du da warst. Das zeigt, ich habe mir da ein bisschen mehr gemacht. Und bei anderen Zeiten, manchmal kann es sein, dass ich bei Meetup ein Profil gesehen habe und ich schreibe dann auf Meetup an. Ich so, ich suche jemanden, der Interesse für Nachhaltigkeit in Berlin hat und ich habe gesehen, du bist da im Organisierungs-Team von diesem Meetup, können wir da zu weitersprechen. Also solche Dinge, wo die sagen, naja, das hat halt nichts. Die sind zwar auch auf LinkedIn, wahrscheinlich auch ein gutes Profil, aber keine sprechen die auf meetup an und Ich habe einen freund in amerika da hat auch viel recherche gemacht gerade mit diesen ganzen konferenz apps wir hatten ja auch gerade auf einer Konferenz und da geht ja auch mehr und mehr dahin, wo halt Nischen auf in-person Konferenzen sind. Und wie kommt man dahin? Ja, man kann dahin gehen und viele Hände schütteln und so, Oder man findet einen Weg, die ganzen Leute, die auf diesen Konferenz sind, die auch eine Konferenz-App haben, wie kriege ich die ganzen Attendee-Liste von diesen Apps? Weil dann kann ich dann nachher sehen, wer war da, wer hätte ich gerne gesprochen, ob ich da auf der Konferenz war oder nicht.
Und wie kann ich die Leute ansprechen? Und dann hast du halt einen guten Öffner. Du warst auf der Konferenz, wir haben uns leider nicht getroffen, aber lass uns ein bisschen darüber reden. Oder das zeigt mir, dass du da viel Interesse in diesen…
Thomas Kohler:
Ja, man sieht ja sogar auch teilweise, bei welchen Talks sie sich angemeldet haben. Die kann man sich ja teilweise vielleicht auch online anschauen. Da kann man ja ganz spezifisch fragen, hey, ich habe dich auch dort gesehen, leider verpasst. Was hast du denn von dem und dem Thema gehalten? Genau. Das interessiert mich. So etwas funktioniert wirklich gut. Mark, was mich jetzt interessieren würde, du hast ja schon einiges probiert, gesehen und warst damit auch erfolgreich. Kannst du uns vielleicht eine Geschichte erzählen von einem gesourchten Kandidaten, den du auf eine unkonventionelle Weise gefunden hast, der dann vielleicht auch den Job bekommen hat bei einer Firma?
Mark Lundgren:
Ja, vielleicht nicht unbedingt unkonventionell. Ich hatte ein größeres Projekt in London vor ein paar Jahren. Für mich ganz, ganz Standard. Wir wollten 50 Entwickler in den nächsten sechs Monaten Und ich wusste london ist halt also Ein markt das ist hochkompetitiv und so ja ich kann die natürlich auch verschiedene Aber ich bin einfach angegangen so was ist die größte Meetup Gruppe für diese Technologie in London und wie komme ich da ran? Und ja, ich konnte da reingehen und sponsorieren und allmögliche. Die Meetup Gruppe damals war aber von einer Re-Gooting Firma geschrieben und ich so, naja, nicht unbedingt, dass ich da reingehe und den, ich dann, dann habe ich mir einfach die ganzen, die ganzen Meetup-Gruppe runtergeladen und da durchgegangen. So gut, ich, das steht halt meistens so, wer sind das, wo arbeiten die oder, also da war immer eine Frage, wenn die zu einer Meetup-Gruppe dazukommen, wie viele jahre erfahrung hast du in diesen programmierung sprache was war testest du gern hier gelernt also solche dinge so ja perfekt ich wusste genau wann die dazu getreten waren ich wusste ob die da auch zu den Meetups kommen und da bin ich einfach, also es waren 7000 Leute oder so, bin ich einfach da auch durchgegangen, eins nach dem anderen, hab E-Mails gefunden, hab die angeschrieben und ich wusste halt, die waren in die Sprache drin, die hatten Interesse drin, ob das dann auf deren LinkedIn-Profil stand oder nicht, weil mir egal, weil ich wusste ja, dass die Interesse hatten und auch länger Interesse hatten. Und da hatte ich auch richtig, also ich hatte ein paar richtig gute Leute, die auch nicht nur, also auf LinkedIn stand da auch nichts über die Sprache, aber die war halt, ja, ich hab dir auch gesagt, ja ich hab dich auf Meetup gefunden, ich hab gesehen, du warst da aktiv, auch bei ein paar Events, ich hätte gerne darüber gesprochen, wir machen gerade was Neues, das ist eine Firma, wir waren nicht in London, aber wir waren was auf, ich kann sehen, dass du da Interesse hast in dem Umfeld, ist das interessiert. Und das war halt für mich viele von denen so.
Ja, das war ganz anders, weil die waren es so gewohnt halt hier auf GitHub oder LinkedIn angeschrieben zu werden. Auf einmal so, wo man so, ja ich schreib die an und sagt, ich hab dich am Meetup gesehen. Also ja, und da hat, also Wir hatten drei Hires in den ersten paar Monaten, wo das exklusiv nur da war. Bei InBarn hatten wir gar nichts, weil die Firma war in London nicht begangen.
Thomas Kohler:
Sehr gut. Da habe ich auch eine Geschichte. Ich glaube, das habe ich sogar wirklich gemacht, nachdem ich auf der SourceCon 2017 war. Da gab es auch ein Tool, das hieß Followerwonk. Kannst du dich an das erinnern?
Mark Lundgren:
Ja, gibt es immer noch. Die haben einen anderen Namen jetzt, aber ich kriege auch ständig so Updates von, wer sind neue Follower und wer ist eigentlich…
Thomas Kohler:
Ich muss sagen, das war wirklich ein Game Changer damals. Ich kann mich erinnern, da war ich in Wien und dann mussten wir richtige Senior Entwickler hirnen, Softwareentwickler, die wir so noch nie in der Firma hatten und die im Grunde genommen vielleicht auch nicht auf LinkedIn zugänglich waren. Auf Twitter waren die aber recht aktiv. Durch Follower-Bank konnte man diese Top 3 Entwickler, wo man weiß, die haben Netzwerk, die haben einen Namen in der Community, in der Szene, die stehen ein bisschen für die Entwickler-Community in Wien, haben wir dort reingegeben ins Tool und haben dann ein Wenn-Diagramm bekommen von allen drei Entwicklern, also Star-Entwicklern, die im Grunde genommen alle denselben Personen folgen und alle Follower, die diesen drei Personen auch folgen. Und dann habe ich eine Liste bekommen von, ich glaube, da waren in Summe wären es über 1000 gewesen, die man anschreiben hätte können und dann plötzlich hatte ich 30 hochrelevante Namen. Und durch Informationen in der Recherche haben wir herausgefunden, dass diese Softwareentwickler, das war einfach nur wirklich eine Google-Search, auch Gesellschafter waren von einem Café. Weil die haben ein Szenencafé in Wien gemacht. Und dann geht man halt einfach dorthin und fragt nach dem Inhaber.
Und zufälligerweise waren die auch da, hat ein bisschen gesprochen, war ganz ehrlich, du, wir haben dieses und dieses Problem technisch. Wir haben gehört, dass ihr in der Szene richtig gut unterwegs seid, können wir uns nicht mal austauschen und treffen. Und dann haben wir richtig viele Informationen bekommen und dann eine Intro zu zwei, drei auch richtig guten Entwicklern, die man so nie hätte anschreiben können, weil die hätten gar nicht reagiert. Und dann haben wir ein Higher daraus gemacht. Wahnsinn war das. Und wenn wir diese Möglichkeit nicht gehabt hätten, durch Followerung die Recherche so akkurat durchzuführen, hätte das, glaube ich, viel zu lange gedauert oder man hätte nie diese Relevanz an Informationen erhalten.
Mark Lundgren:
Genau. Und manchmal ja, viele so, ja das dauert zu lange, das ist zu aufwendig. Gut, also wenn du Stellen hast, wo das ständig Leute reinkommen, du kriegst die Leute auf LinkedIn, du hast eine gute Responserate, dann ja, mach das nicht. Also das dauert viel Zeit und das meine ich halt auch. Da gibt es immer Tools, dass das schneller machen kann, weil damals habe ich das alles manuell gemacht, Jetzt habe ich Tools, da könnte ich das innerhalb einer halben Stunde machen, weil ich müsste halt hier die ganzen halt Fingerprint machen und sagen, hier, wo finde ich die Leute, die auf Meetups sind, wo sind die dann auch auf Stackoverflows, sind die aber solche Dinge, so das kann ich jetzt automatisieren, aber damals war es dann manuell und jetzt ist es halt, ja, ich brauche da nicht viele Tools, aber das ist einfach von vorne ein und meistens ist es auch einfach, bei einem Manager zu fragen, wenn du was suchst, wenn du neue Informationen generell, wo ist dein Community? Und wenn die auf Twitter sind, wenn die auf Meetup sind oder was ganz anderes. Also vielleicht ist das eine WhatsApp-Gruppe, vielleicht ist es eine Slack-Gruppe und einfach fragen, wie komme ich da rein?
Thomas Kohler:
Also vielleicht sind das manchmal wirklich nur drei, vier Namen, die dann richtig gut connectet sind.
Mark Lundgren:
Ja, ich erinnere mich noch, Stripe damals war auch so, die haben richtig gut gemacht. Die zwei Brüder, die Stripe gegründet haben, haben Programmierung gelernt. Wir hatten da ein Buch, das war das Hauptbuch von was wir gemacht haben, was wir jetzt machen und die haben den Autor von dem Buch eingestellt, weil die wussten, das ist der Typ, den wir haben wollen Und wir wissen, die Leute, die wir haben wollen, haben auch das Buch gelesen und die wollen natürlich dann auch mit dem arbeiten. Wir hatten das bei ThoughtWorks auch. Wir hatten halt gerade in ganzem agiles Arbeiten, hatten wir einen von den 20 Leuten, die halt ein ganzes agiles Manifesto untergeschrieben hatten. Und da war halt bei uns, und da waren auch Sortlieder, natürlich immer sehen, wer folgt denen und wobei kann man weiter machen.
Thomas Kohler:
Ich habe auch noch eine Geschichte, die ich dir kurz erzählen würde. Einmal mussten wir in Tschechien für eine Expansion Leute einstellen. Auf den längsten bin ich damals noch gar nicht gekommen. Und in Wien gab es aber wenig deutschsprachige Tschechen. Und dann dachte ich mir, ah, da gibt es ja am Wiener Ring diese Hop-on-Hop-off-Touren. Dann bin ich einfach zu den Hop-on-Hop-off-Anbietern rund um den Ring gelaufen und habe gefragt, dass ich eine richtig große Gruppe von tschechischen Deutschen habe und ich brauche unbedingt einen Reiseführer, der Deutsch und Tschechisch nativ spricht. Und dann haben die mir drei Namen gegeben und ich habe dann angerufen und hab gesagt, hallo, ich habe deine Nummer bekommen. Es geht nicht eine deutsch-tschechische Gruppe, Das war nur der Weg, deinen Namen zu bekommen.
Ich bin ehrlich, ich habe einen Job und wir expandieren nach Tschechien und wir brauchen jetzt deutschsprachige Tschechen in Wien. Hast du Lust? Und dann haben wir zwei Hires gemacht.
Mark Lundgren:
Perfekt, genau.
Thomas Kohler:
Und Mark, wie denkst du über AI und Sourcing nach? Da gibt es jetzt, glaube ich, viel Hype. Es gibt nicht so viele Breakthrough-Technologies, wo man denkt oder wo man sagen kann, ja, das ist es, oder?
Mark Lundgren:
Nicht so richtig. Also ich bin auch ein bisschen… AI für mich ist noch ein Zukunftsding. Also so richtig in dem ich da, was wir jetzt haben, ist ein bisschen Skip-Logic und ist nicht viel mehr, als was wir schon hatten. Also ich habe auch richtig Advanced-Tools die letzten 20 Jahre gesehen. Habe immer noch auch Tools, die richtig advanced sind, aber das ist kein AI. Es ist viel Informationen zusammenzusehen. Ich habe nicht richtig Tools, wo ich sage, ja, das macht richtig für mich Sinn.
Ich habe viele Tools, wo man sagt, ja, da kann man AI gebrauchen. Aber ich verliere ein bisschen die Kontrolle und ich will da immer auch lieber selber rumbasteln und sehen, was kann ich bekommen? Und ja, so gute Produkte habe ich auch noch nicht gesehen. Gerade wenn man in einem neuen Umfeld ist oder eine neue Technologie, wo man nicht richtig weiß, was suche ich da, da kann es viel helfen, zu erklären. Bei Outreach kann es auch gut sein, aber gerade mit Outreach finde ich auch, dass hier Outreach-mäßig mit AI… Ist gefährlich. Ja, aber ich sehe das auch. Ich will, dass… Für Sourcing für mich ist halt, ja, hier, Identifizierung ist ein Ding, das sprechen die meisten rüber und dann halt ja Vorauswahl ist was anderes, aber gerade die Outreach, da ist es halt, das ist die größte Baustelle für mich und ich habe dann eher statt das hyperpersonalisiert zu machen, halt mit Chat-GPT oder was auch immer, mache ich dann lieber Dinge wie Video.
Wir haben die letzten fünf, sechs Jahre viel mehr mit Video gemacht, statt hier, ja du schreibst halt den selben Template, ob das dann ein E-Mail ist oder ein E-Mail oder was auch immer, versuch mal dasselbe als Video zu schicken. Das dauert nicht lange, auch wenn du das personalisiert machst. Du machst ein 30-Sekunden-Video und schickst den Kandidaten das statt irgendein Form E-Mail. Du kannst genau dasselbe sagen, was du in einem Template hast, aber das ist so mehr, also die Persönlichkeit ist da viel mehr. Und das Gute für mich ist, dann sehen sie halt, wer ich bin, Weil ich sage ja, ich mache einen Call to Action, hier setzt ein Call mit mir auf. Ich weiß ja, wer die sind, weil ich habe recherchiert. Die wissen aber nicht, wer ich bin. Und wenn das einfach eine Unterschrift ist, dann sagt nicht viel aus.
Wenn die da 30 Sekunden haben, ein bisschen zu hören, ich bin da passioniert, ich will mit denen reden, ich habe ein bisschen Recherche gemacht. Das sagt so viel mehr aus. Und da hatten wir gerade bei den Leuten, die normalerweise gar nichts antworten, da hatten wir viel, viel besseres Feedback, als hier hyperpersonalisiert mit AI zu machen. Es gibt eine Menge Tools, die auch alles mit AI machen wollen. Für mich ist viel davon einfach Marketing-Speak und nicht so richtig Resultate daraus gesehen.
Thomas Kohler:
In case you have any feedback or anything you want to share with me, please send me an email on thomas@pplwise.com or hit me up on LinkedIn. And in case you really enjoyed the show, please subscribe. I would really appreciate it.
Und was würdest du dir wünschen, was AI im Sourcing verändern würde, wenn du es dir aussuchen könntest?
Mark Lundgren:
Also generell, Baustellen bei mir für Sourcing ist halt immer das Rapportierung. Da, wo ich es gesehen habe, da macht es halt Sinn, sind die ganzen Notizen und Scorecards und so halt ein bisschen, du hast eine halbe Stunde mit den Kartendaten geredet und sie so, ja, kannst halt alles runterschreiben. Oder Es ist halt ein bisschen so, ja, ich will da auch präsent sein. Und ich würde da auch lieber einfach reden und Fragen stellen und zuhören und aktiv zuhören. Und dann also gerade so Tools wie MetaView, wo man halt, die nehmen halt, gut, die nehmen das, die nehmen das auf, die machen dann ein Transcript davon, die sagen, wie viel hast du geredet, wie viel haben die geredet, wer hat was gesagt und dann kannst du das suchen. Das für mich ist viel Zeit, das ich dann nicht gebrauchen muss, hier Feedback zu schreiben oder wie war das noch, also solche Dinge da. Für mich ist das, das macht einem viel. Mehr und mehr kommen dann Tools, die auch, dass die halt die Dinge machen, die ich halt mache, wo die sagt, ja, lass uns alles, lass uns den ganzen Social Media ansehen. Wie sind sie zusammengeknüpft? Was macht Sinn? Was sagen die über den Daten raus? Wie könnte man das als einen paar Stichpunkte, wie könnte man den Approach anpassen?
Thomas Kohler:
Ja, auf alle Fälle. Und wenn du jetzt nochmal auf Recruiting generell schaust, wie siehst du, hat sich Recruiting in den letzten 20 Jahren verändert? Also nicht nur Sourcing, sondern generell das Recruiting?
Mark Lundgren:
Am Ende nicht so viel. Wir haben jetzt alle gehen zu LinkedIn. Als ich angefangen habe, sind alle zu Monster gegangen oder StepStone oder was auch immer. Also ich angefangen habe, war halt, du gehst am Montagmorgen rein, guckst dir die neuen Lebensläufe, die über das Wochenende reinkamen Und das war halt, du musst als Recruiter der Erste sein, der da anruft. Jetzt hast du Alerts auf LinkedIn mit Leuten, die open for work sind oder wissen, sie open for work sind. Also viel ist das nicht. Es ist einfach, wo die suchen, ist anders. Und Aber die Arbeit ist am Ende dasselbe.
Deshalb mache ich ja auch Recruiting nach 23 Jahren. Also in sich, die Arbeit hat sich nicht geändert. Ob man das in Amerika, Dänemark, Deutschland oder wo auch immer. Wir hatten ein Projekt auf Mauritius. Am Ende war die Arbeit dasselbe. Ja gut, die Leute sind dann auf einer anderen Webseite, die waren auf LinkedIn, aber so richtig kriege ich die halt nicht auf. Und da war halt eine gute Job-Website, wo 90 Prozent von allen, die da arbeiten, auch irgendwann auf irgendeinen Job beworben haben. Deshalb sind die Lebensläufe alle da.
Vielleicht manche von denen fünf Jahre alt. Aber solche Dinge ist halt, Recruiting ist dasselbe. Da ändert sich nicht viel, aber da muss man halt sehen, was reizt mir. Das war auch bei Sourcing für mich, also da reizt mir halt, das ist interessant. Ich muss nicht jeden Tag dasselbe machen, weil ich mache immer was anderes, ich gucke mir immer neue Leute an, ich recherchiere da, ich kriege da mehr Informationen über eine Technologie oder einen Job, wie machen die das? Und ich mit anständig mit Leuten. Und das macht halt mehr Spaß. Aber in sich ist Recruiting dasselbe. Wir sind dann aber mehr, mehr mit mit verschiedenen Tools und manche machen das gut. Andere wollen lieber, wie ich, halt mehr manuell machen und und lieber ein bisschen old school. Ja natürlich mit Tools, aber dass wir halt wissen, auch wenn LinkedIn eine Woche weg ist, dann kriege ich immer noch Kandidaten Und dann finden wir eine Lösung.
Thomas Kohler:
Und Recoding in Deutschland, wie unterscheidet sich das in anderen Märkten für dich spezifisch? Siehst du da Unterschiede?
Mark Lundgren:
Ja, also gerade weil ich auch zweimal, dreimal da war. Als ich 2011 das erste Mal in Berlin war, war dann auch sehr viel damals, wo ich so, ja ohne Deutsch kriegst du nichts. Also meine Frau spricht kein Deutsch und damals war es sehr schwierig für sie. Die hat am Ende dann ihre Firma gegründet, weil die so, naja, wenn ich keinen Job bekomme, dann mache mir ein eigenes. Und das ist immer noch die Firma, die sie hat. Und ist ein bisschen jetzt auch wieder so, weil so, ja, wenn du kein Deutsch sprichst, ist es, wenn es gerade, also wenn es nicht so viele Jobs sind, dann sind die meisten Firmen, ja, wir suchen halt jemanden, aber die müssen dann fließend Deutsch sprechen. Das ist natürlich der große Unterschied. Aber das ist ja auch in anderen Ländern.
Dänemark war ja genauso. Ich glaube, Deutschland und viele Märkte haben sich halt gerade geändert mit gut Entwickler, verschiedene Anziespezialisten. Wo sie sehen, die kriegen wir nicht selber ausgebildet. Die müssen wir irgendwo finden. Und die sprechen kein Deutsch unbedingt. Und auch wenn die zehn Jahre in Deutschland, gerade in Berlin, wenn die zehn Jahre in Berlin sind, sprechen sie wahrscheinlich immer noch kein Deutsch, weil die müssen das nicht bedingt in Berlin machen, weil da kannst du auch ohne Deutsch zehn Jahre, 20 Jahre leben. Deutschland generell als Markt hat sich da nicht groß geändert. Da hat jemand auch gesagt, ja hier Deutschland, musst du deutsch sprechen.
Natürlich viel mehr mit den ganzen Blue Cards und viel mehr Ausländer, die auch in Deutschland studieren. Hat es natürlich leichter gemacht, auch Leute, Spezialisten zu finden. Und die Firmen sind auch meistens dann offen davon. Aber am Ende hat man immer noch das klassische Startup, deutsche Startup-Modell mit drei Consultants, die eine Firma gegründet haben und 20 Werkstudenten dazu. Das machen sie jetzt die drei Jahre, bis irgendwie Funding steht und dann kann man dann expandieren und richtige Leute einstellen. Aber das sieht man ja auch bei K&L, die Leute, die fünf Jahre da waren und jetzt Direktoren sind, die haben halt als Praktikanten angefangen. Also ist ja auch so, soll auch so sein, aber das ist ja Deutsch. Das ganze Werkstudent und halt Praxisprobe.
Und gerade ja hier, die großen Consultinghäuser, dann macht man ein paar Jahre das und dann entweder hat man ein Projekt, das richtig cool ist und man bleibt da oder kriegt eine Idee und dann sind sie auf einmal, drei davon gehen zusammen, kriegen ein bisschen Funding und dann haben sie eine Firma.
Thomas Kohler:
Ja, stimmt. Also gebe ich dir recht. Mark, hat mir super viel Spaß gemacht. Wir sehen uns sicher wieder mal in Berlin oder irgendwo anders. Danke dir für deine Zeit und für die tollen Insights.
Mark Lundgren:
Kein Problem. Danke, Thomas.